Die Göltzschtalbrücke

  im Zuge der RAB Chemnitz-Zwickau-Plauen-Hof (A72)

1935 begann der Bau der Autobahn Chemnitz-Zwickau- Plauen- Hof (A 72). Sie sollte zwischen den Grundnetzstrecken Dresden-Chemnitz-Frankfurt (A 4) und Berlin-Nürnberg (A 9) eine Eckverbindung durch das siedlungs- und industriereiche Südwestsachsen schaffen. Neben zahlreichen kleineren Brücken musste über das Göltzschtal bei Weißensand 1937 - 1939 ein 36 m hoher Viadukt errichtet werden. Und zur Überwindung des Elstertales bei Pirk nahe Oelsnitz unweit der bayerischen Grenze war sogar ein monumentales Bauwerk erforderlich, das als weltgrößte Steinbogenbrücke galt. Im Interesse einer guten Einbindung in die Landschaft wurden bei beiden Objekten die Gewölbe und die Ansichtsflächen der Pfeiler aus Granitquadern hergestellt, diese aber innen mit unbewehrtem Beton ausgestampft.

  

 

          

Als diese Arbeiten an der Pirker Brücke 1940 abgeschlossen waren, führten der Zweite Weltkrieg und die durch ihn entstandene innerdeutsche Grenze zur Einstellung des Baues für 50 Jahre. Nach dem Verschwinden des "eisernen Vorhangs" wurde der zum Teilungssymbol gewordene Torso mit bayerischer Hilfe 1991 - 1993 vollendet. Entsprechend dem gestiegenen Verkehrsaufkommen erhielt der Viadukt wie die Weißensander Brücke durch Betonüberbauten einen größeren Querschnitt (29,5 m) mit 4 Fahr- und 2 Standspuren. Das Bauwerk verkörpert nunmehr direkt und indirekt den Brückenschlag der Wiedervereinigung. Die als Vogtlandautobahn geltende A 72 wurde erst nach der Wende auch in anderen Teilen vollendet und insgesamt ausgebaut. Sie besitzt eine wichtige Funktion im Verkehr zwischen Sachsen und Bayern und darüber hinaus im nationalen und internationalen Maßstab.

Ansichtskarten zum Bau der Brücke