Sammelgebiete                2.) Künstler-AK     3.) Kitsch-AK

 

1.) Topographie, Ortsansichten

 

      Heute wohl am meisten, gesucht und damit wertvollsten.

     Beginnend mit der einsetzenden Reisewelle, im letzten Viertel des

     19.Jahrhunderts, allen voran die Bildungs- u. Bäderreisen, des

     mittelständischen Bürgertums, war es als bald Mode den daheim ge-

     bliebenden Kartengrüße zu versenden, dies führte schnell, besonderst

     in Deutschland zu einer Manie, einige Anektdoten aus dieser Zeit

     berichten, das nach einem Eisenbahnunglück der Franzose, sofort bemüht

     war eine Damenbekanntschaft zu machen, der Engländer sich nicht von

     der Lektüre seiner Zeitung abhalten ließ, der Deutsche aber nichts vor-

     dringlicher suchte als eine Ansichtskarte von diesem Ereignis zu erwerben.

 

     Schnell gab es von den Meist-Besuchten Touristen-Regionen, unzählige

       verschiedene Motive, aber immer halt "Massenware", wer würde heute

     nicht wenn er zum Beispiel nach Paris fährt, eine Karte vom Eifel-Turm

     verschicken, statt eine unbedeutende Nebenstraße mit Geschäften.

     Diese Karten, so genante Häufigkeitsmotive sind für den Sammler weniger

     von Interesse, da es halt so viele gab und somit heute noch gibt.

 

     Statistiken besagen das schon vor der vorletzten Jahrhundertwende in

     Europa mehr als 500.000.000 Ansichtskarten, gekauft und versand wurden.

      

     Der heutige Sammler, wenn er schon etwas fortgeschrittener in seiner 

     Sammlung ist, wird immer bemüht sein lieber eine Karte zu finden, wo er weiß 

     wie selten Sie ist, zum Beispiel eine Lithographie, die schon von der 

     Drucktechnik nur max. 1000 - 2000 Abzüge eines Litho-Steines zuließ, oder 

     aber einer Ansicht die nicht sofort für jedermann mit dem gesuchten Ort in 

     Verbindung gebracht werden kann, das heißt kein markanter Punkt 

     (Schloss, Kirche, Bahnhof...) des Ortes.

     Wenn man heute Ansichtskarten Börsen besucht, wird man von vielen Händlern

     die Klage hören das einfach zu wenig neues Material für solch fortgeschrittene

     Sammler mehr auftaucht.

     Dies hat für mich mehrere Gründe im Gegensatz zum ruinösen Briefmarken -

     Markt.

     Erstens im Gegensatz zu oben, wird es immer mehr interessierte Sammler von

     Ansichtskarten und damit Heimatgeschichte, als Nachfolger oder Erbe in der

     Familie geben,

     Zweitens wird heute auch ein großer Teil der oft in Jahrzehnten zusammen

     getragenen, heute in diesem Umfang unbezahlbaren, Sammlungen eines Ortes

     oder Region, nach Ableben oder auch schon vorher, den entsprechenden Stadt-

     Archiven oder Heimat-Museen überlassen.

     Ich selber finde im Jahr bei 10 verschieden Börsenbesuchen in Deutschland 

     maximal 3 Karten meines Heimatortes, richtige High-lights sind selten dabei,

     Bei Ansichtskarten-Auktionen, Labahn, Meixner, Raith ... fand ich in den 

     letzten Jahren überhaupt nichts mehr. Eben sowenig in den immer umfang-

     reicheren Internet - Angeboten.

     Eine sehr gute Alternative ist die Bildung von Sammler - Clubs, oder Vereinen,

     Ich besuche z.B. seit 5 Jahren den alle 2 Monate statt findenen Tauschtreff der

     AK-Sammler + Händler der Region Bonn, Rheinland, Rhein-Sieg Kreis

     Dort sind ca. 15 Mitglieder in lockerer Runde versammelt, alles ambitionierte

     AK-Sammler, die nicht nur die Flohmärkte, sondern auch Spezialgeschäfte

     im in und Ausland besuchen, immer in der Gewissheit auch für den Sammler-

     freund mitzusuchen und zu kaufen.

     Dort wird dann oft getauscht, oft besitzt einer eine AK (besonderst selten) die

     derAndere vielmehr für seine Sammlung gebrauchen kann, aber nicht gegen 

     Geld und gute Worte abgeben würde, nur gegen eine ebenso seltene seines 

     Gebietes.

     Ich  als jüngstem Mitglied diesen illustren Kreises, hatte dadurch schon oft 

     das Glück, Karten meist deutlich günstiger als sonst wo zu erhalten.

      

     Wird fortgesetzt      V.W.  15.02.2003